Generationen sind gerade in Familienbetrieben ein Garant und eine Sollbruchstelle in der Regelung einer Unternehmensnachfolge in der Firmenleitung. Von Klein auf wachsen Menschen in der Rolle des Juniors auf.
Was ist zu tun, um potentiellen Nachfolgern nicht das Gefühl zu geben, es ergehe ihnen wie Prinz Charles in der Generationen-Frage? Was ist zu tun, wenn kein Nachfolger bereit ist? Familienrollen und Rollen im Unternehmen vermischen sich in Familienbetrieben und stellen diese vor besondere Herausforderungen.
„Wenn Kinder flügge werden …“ Das leere Nest in der Unternehmensnachfolge ist als Übergangsphänomen willkommen, um andernorts Erfahrungen zu sammeln. Die Unternehmensnachfolge scheitern zu sehen, bleibt bitter.
Generationen – eine generative Chance der Unternehmensnachfolge
Ein paar persönliche Gedanken eines Wirtschaftsmediators vorab: Als ich Anfang der 90er Jahren meine systemische Familientherapie-Ausbildung begann, fragte ich mich bei bestimmten Fällen, warum immer wieder bestimmte Themen in Familien an die Oberfläche kamen.
Die Themen waren scheinbar aus dem Zusammenhang gerissen und verschafften sich Gehör. Viele dieser Themen waren von Vorwürfen begleitet. Manchmal wähnte ich mich in einer Art Abrechnung. Manches war erst zu verstehen, wenn die Leistungen der Generationen mit der Brille einer Mehr-Generationen-Perspektive sichtbar wurden. Wie bei einer unsichtbaren Buchführung gab es „Konten von Schuld und Verdienst“. Vieles war unausgesprochen da. – So weit die Therapie.
In der Nachfolge eines Familienunternehmens geht es nicht um Therapie. Dafür fehlt die Krankheit. Häufig geht es aber in der Unternehmensnachfolge ebenfalls um Themen, die bisher schwer zu besprechen waren. Es geht um den respektvollen Umgang in der „Kontenklärung der Beziehung“. Es geht um nachhaltige Klärung von Interessen. Und schließlich um einen praktikablen und klugen Weg der Firmenperspektive und der Perspektive für alle Beteiligten einschließlich der in die Familie eingeheirateten Menschen. Mehrere Generationen stellen mehrere Generationen vor Herausforderungen. Es ist das Generationen-Risiko und die Generationen-Chance. Als Wirtschaftsmediator sehe ich eine Aufgabe von mir, Konflikte klären zu helfen und Lösungen nachhaltig zu fördern. Im Business-Coaching braucht es bei Familienunternehmen ein Wissen um das Familien- und das Firmensystem. Die Moderation der Gespräche geht über den Schwerpunkt „rechtliche Ansprüche“ und „Finanzen“ in der Unternehmensnachfolge hinaus. Die sogenannten „harten Fakten“ müssen geprüft werden. Jedoch über den Erfolg einer gelungenen Nachfolge entscheiden am Ende „weiche Faktoren“ wie familiäre Bindungen, Werte, …
Eine Nachfolgeregelung bedarf m.E. des Rates vom Juristen, vom Steuerberater und bei Klärungsbedarf auch eines neutralen Dritten, der erfahren ist mit Konflikten innerhalb von Familien und Generationen sowie mit Familienunternehmen und Geschäftsführung. Meine Erfahrung sagt, dass die Beratungskompetenz mit Menschen in Konflikten beim „Nachfolge-Coaching“ in der Unternehmensnachfolge die Familienmitglieder entlastet und manchmal übersehene Wege ebnet. Familienbetriebe in der Unternehmensnachfolge klären ihre Rollen bei diesem Wechsel neu, sowohl in dem Unternehmen als auch in der Familie. Sie erreichen mich zeitnah.
Tipp-Klick:
Ratgeberliteratur schärft den Blick und ersetzt nicht das Gespräch